Ich bin ursprünglich ja gar nicht aus Freiburg. Nach meinem Abitur war es aber an der Zeit neue Wege zu gehen und meine eigenen Träume zu gestalten. So bin ich bei meinen Eltern ausgezogen und es ging von Hessen nach Baden-Württemberg, ins beschauliche Freiburg.

Das ist jetzt genau zehn Jahre her und was gibt es für einen besseren Weg seine Wahlheimat zu ehren, als euch auf eine kleine vegetarische/vegane kulinarische Tour (ich hoffe ihr habt viel Hunger mitgebracht :D) durch das verschlafene Freiburg, mein Freiburg, mitzunehmen.


 

Unsere Reise beginnt morgens früh um 9 Uhr. Pünktlich zu einem gemütlichen Frühstück. Allerdings nicht in der Innenstadt selbst, sondern im wohl behüteten Zähringen, ein Stadtteil von Freiburg, welcher umgeben ist von schönen alten Gebäuden und langgezogenen Kastanien-Alleen. Versteckt findet sich hier das La Spelta – Die Dinkelbackstube. Ein echt entzückendes kleines Café, was das Flair von Freiburg in einem Raum vereint. Die spanische Mitarbeiterin begrüßt einen herzlich und während man seine heiße Schoki schlürft und dazu eins der vielen selbst gebackenen Dinkelgebäcke verzehrt, kommt hin und wieder ein Anwohner durch die Tür um sein Frühstück abzuholen.

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Eigentlich könnte man gemütlich bis in die Mittagszeit in dem kleinen Café sitzen – welches übrigens auch immer zwei Mittagstische mit einer vegetarischen Alternative anbietet – aber wir wollen ja noch etwas durch Freiburg ziehen und neue Orte entdecken.

 

Unweit von La Spelta ist ein weiteres kleines, mit viel Liebe und Hingabe geführtes Café, was ich euch nicht vorenthalten will. Wir laufen hierfür die die Sandstraße hoch Richtung Norden bis diese in die Okenstraße übergeht. Ein kleiner Verdauungsspaziergang am Morgen bewirkt wunder, glaubts‘ mir ;).

An der Zähringer Straße angekommen, laufen wir über die vor uns liegende Kreuzung und biegen am Komturplatz in die gegenüberliegende Komturstraße ein. Nach einem kleinen Marsch entlang der Komtustraße befindet sich das Café Liebes Bisschen an der Straßenecke der Eichstetter Straße.

Es ist nun 11 Uhr Vormittags und der perfekte Zeitpunkt hier ein spätes Frühstück einzunehmen, da die Plätze während der Mittagspausenzeit (besonders in den kalten Tagen) heiß begehrt sind. Wer eine kleine Erfrischung sucht, sollte auf jeden Fall die selbstgemachte Limonade probieren und wer schon richtig Hunger vom Spaziergang bekommen hat, dem empfehle ich eins der belegten Vollkorn Baguettes, welche noch lauwarm serviert werden.

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Unser nächster Stopp befindet sich in der Innenstadt, sodass wir nun direkt vor dem Café in die Straßenbahn Nr. 5 Richtung Altstadt hopsen. Nächster Ausstieg ist das Stadttheater.

 

Im Herzen der Universitätsstadt angekommen, müssen wir natürlich auch einen Abstecher in die Ecke der Geisteswissenschaften machen. Meine Studentenheimat, in der ich viele Jahre, unzählige schöne Stunden mit Mitkommilitonen und harte Nächte alleine beim Lernen verbracht habe.

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Gegenüber vom Stadttheater befindet sich ein etwas auffälliger weißer Platz, wo immer was los ist. Wir laufen den Platz entlang, die Bertholdsstraße hoch. Umgeben von Studenten, Punks und ein paar Menschen die hastig durch die Mittagspause laufen, geht es nun zum Euphrat. Eine Institution in Freiburg. Euphrat befindet sich in einer kleinen Fußgängergasse  (Niemensstraße) welche direkt von der Bertholdsstraße abzweigt. Legendär bei Euphrat ist nicht nur die Warteschlange (welche zügig voran geht, keine Sorge), sondern der vegane Yufka, welcher am besten zum Mitnehmen bestellt wird.

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Mit dem Yufka in der Hand laufen wir noch ein kleines Stück die Fußgängergasse hoch und biegen in eine kleinen unscheinbar, fast schon versteckten Weg ein, welcher einen direkt zum Platz der Weißen Rose führt – das Herz der Universitätsstadt. Dort kann man überall auf Steinen sitzen und das Leben vorbeiziehen sehen während man sein Mittagessen genießt.

 

Gut gestärkt kann man nun die Altstadt von Freiburg erkunden. Durch die Kaiser-Joseph-Straße schlendern und Einkäufe erledigen, oder zum Münster Laufen und zuschauen wie um 14 Uhr die Händler des Münster Marktes langsam ihre Ware zusammenpacken….

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Und auf dem Heimweg sollte man zurück zum Platz der weißen Rose kommen und nicht nur die neue – etwas zu moderne – Universitätsbibliothek bestaunen, sondern einen kleinen Café-Absacker in der Belfortstraße hinter der Bibliothek im „Tischlein Deck Dich“ trinken. Zurückversetzt in der Zeit, erwartet einen ein kleiner Tante Emma Laden, der nicht nur gefüllt ist mit vielen Erinnerungen an die Kindheit, sondern auch mit selbst gebackenen französischen Leckereien.

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Es gibt sicherlich noch sehr viel mehr zu sehen in Freiburg und so viel mehr Restaurants, Imbisse und Cafés, aber dazu müssen wir uns wohl ein anders mal hier treffen ;).