Jeder sucht sie: die Geheimformel zum Abnehmen. Wir hätten es natürlich am liebsten, dass es irgendwann mal eine Gummibärchen- oder eine Chips-Diät gibt, die wirklich einschlägt. Doch was ist die Geheimformel zum gesunden Abnehmen und vor allem auch zum Schlankbleiben? Denn auch wenn wir mit einer Diät oft auf einen bestimmten Moment zuarbeiten, wollen wir doch eigentlich gerne in jedem Moment unseres Lebens gut aussehen und so schlank sein, dass wir uns wohlfühlen. Das kann sich auch von Person zu Person unterscheiden. Es geht einfach darum sich in seinem eigenen Körper wohlfühlen. Dazu benutzen viele natürlich Diäten. Besonders jetzt, wenn der Sommer näher rückt, geht es in jedem Magazin, in jedem Portal, in jedem Video um Diäten. Heute möchte ich darüber schreiben, was ich denke, was denn nun diese Geheimformel ist. Das ist natürlich meine Meinung und das muss niemand verfolgen, aber ich denke, das ist eine Meinung, die jeder von euch im Alltag benutzen kann und die auch nicht so unmenschlich schwer ist einzuhalten. Genau das macht sie so erfolgreich, wenn ihr euch denn daran haltet.

Sollte ich Kalorien zählen?

Kalorienzählen ist wichtig. Ich weiß, dass es schwer ist und manchmal kommt man sich vielleicht komisch vor, wenn man dann Sachen extra abwiegt und dann fragt man sich, was es bringt und ob es das wirklich wert ist. Aber ich würde schon sagen, dass es für Anfänger notwendig ist. Nicht etwa, weil ich denke, dass ihr immer auf den Zentimeter oder das Gramm genau alles abwiegen müsst, um eure Traumfigur zu erreichen. Es geht darum, dass Anfänger– und damit meine ich einfach diejenigen, die sich gerade erst mit dem ganzen Thema gesunde Ernährung auseinandersetzen und noch nicht so viel darüber wissen– durch das Kalorienzählen sehr viel über ihre Ernährung lernen können. Man lernt eben nicht nur, welche Lebensmittel ganz viele Kalorien und schlechte Nährwerte haben, sondern eben auch, dass ganz vieles so viel Positives beinhaltet. Deswegen bin ich auch nach wie vor der Meinung, dass Kalorienzählen am Anfang sehr wichtig ist. Aber ich zum Beispiel wiege mittlerweile gar nicht mehr. Das kommt daher, dass ich glaube, dass man Kalorienzählen besonders zu Anfang machen sollte, aber es dann auch immer weiter runterschrauben sollte. Warum? Weil ich möchte, dass es im Alltag normal ist und dass man nicht anfängt in eine Abwärtsspirale zu geraten und sich in einem Kampf mit der Ernährung wiederzufinden. Das kann in einer Essstörung enden, wenn man sich dann selbst nicht mehr im Griff hat. Kalorienzählen kann am Anfang wichtig und hilfreich sein, ihr solltet es aber zum Beispiel auch nicht machen, wenn ihr gerade aus einer Essstörung kommt. Aber wenn ihr aus einer ganz normalen Ernährung kommt, dann fangt damit ruhig mal an, baut es am Ende aber wieder aus. In meinem Alltag weiß ich mittlerweile ungefähr, was ich brauche. Ich lasse auch viel zu.

Diäten helfen langfristig nicht

Wenn man dann einmal so weit ist und ungefähr einschätzen kann, was man essen sollte und was so eine Schüssel Haferflocken beinhaltet und man dann weggekommen ist vom Zählen und Wiegen, dann bekommt man möglicherweise Angst wieder zuzunehmen. Dann fragt man sich, ob eine Diät nicht vielleicht doch besser wäre. Aber es ist nicht besser, weil es nämlich alles einen Endpunkt hat, es geht immer um einen Moment auf den man hinarbeitet. Und wir wollen ja schlank bleiben. Wir wollen nicht nur schlank werden, sondern auch schlank bleiben.

Der Körper braucht Konstanz

Viele kommen zu mir und fragen mich, wie es denn überhaupt möglich sein soll, dass ich so viel essen kann, ohne zuzunehmen. Das liegt tatsächlich auch daran, dass ich mich selbst immer wieder davon abgehalten habe, irgendwelche Diäten mitzumachen. Ich weiß, dass es verlockend ist. Denn jeder hat diesen Gedanken in sich. Ich muss nur zwei Monate durchhalten oder vielleicht sogar nur einen und dann bin ich super dünn und schön. Und danach werde ich es dann schon schaffen wieder einfach normal zu essen. Nein, werdet ihr nicht. Der Körper braucht Konstanz. Wenn ihr gesund bleiben oder werden wollt, dann ist Konstanz das Allerwichtigste. Konstanz heißt nicht konstant abnehmen bzw. konstant immer weniger Kalorien zu euch nehmen, nein, es bedeutet konstant immer gleich zu essen. Das hat nichts mit einer Diät zu tun, kann es auch gar nicht, denn ihr könnt ja nicht euer ganzes Leben lang Kohlsuppe essen oder sowas.

Ewiger Verzicht kann nicht die Lösung sein

Genauso wenig könnt ihr ein Leben lang auf Schokolade oder ähnliches verzichten, wenn ihr es gerne esst. Denn wenn der Mensch etwas gern ist, dann kann man da ja auch gar nichts gegen tun. Ihr könnt euch allerdings umstellen und schauen, wie es am besten in euer Leben passt. Das ist meine Hauptformel. Geht auf keinen Fall auf irgendeine Diät ein, auch keine zu krasse Kalorienreduktion. Natürlich, die Kalorien am Anfang zu reduzieren ist notwendig, aber ihr solltet es nicht übertreiben. Denn um auch danach schlank zu bleiben, muss man darauf achten, dass das Kaloriendefizit nicht zu groß wird. Wenn ihr zum Beispiel tagelang nur 1000 Kilokalorien zu euch nehmt, dann kann das gar nicht normal sein und es wird auf jeden Fall folgen haben. Ihr werdet es vielleicht bei Fitnessmodels manchmal so sehen. Die machen das. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass die wahrscheinlich so ziemlich alles in Kauf nehmen würden, wenn es um eine Trophäe oder um ihr Ziel geht. Doch die wissen das dann auch und nehmen es bewusst in Kauf. Nach dieser Hungerphase kommen dann der Wettkampf und danach dann entweder ein neuer Wettkampf oder das Zunehmen. Deswegen ist das bei denen ein dauerhafter Jojo-Effekt. Aber das wissen die und das wollen die auch. Eine normale Frau, die einfach nur schön aussehen will, die möchte das hingegen nicht in Kauf nehmen. Die möchte danach nicht plötzlich 10 Kilo zugenommen haben. Deswegen kann ich es nur immer wieder betonen: achtet auf Konstanz. Und das heißt dann auch nicht, dass man sich mal ein klitzekleines Stück Schokolade gönnen darf und sich dann zwei Tage schlecht fühlt deswegen. Es heißt vielmehr, dass ihr viel zu Hause kocht und auch da muss man dann nicht auf jedes Gramm achten. Selbst wenn man im Kalorienzählen drin ist. In unserem Bodyshape-Programm machen wir auch immer sehr viel mit Kalorien und zeigen auf, welche Rezepte von uns wie viele Kalorien haben.

Vergesst nicht Spaß zu haben

Aber, auch wenn viele Bodyshaperinnen mich fragen, ob es schlimm ist, wenn sie es an manchen Stellen nicht ganz schaffen und sich nicht komplett an die Vorgaben halten und ich sag immer wieder nein. Es ist nicht schlimm. Wir sind alles Menschen und wir wollen auch alle leben. Ich esse doch auch selbst gern Schokolade. Ich esse super gern Nachtisch im Restaurant. Und wenn ich so Dreiviertel gesund esse in der Woche, dann hab ich auch mein ein Viertel ungesund. Ich muss super oft mit Daniel Käsefondue essen und das obwohl ich gar nicht so ein großer Käsefonduefan bin. Das ist einfach sein Lieblingsgericht und das gibt es dann bei uns hin und wieder mal. Ich mag zum Beispiel super gern Smarties. Deshalb esse ich die auch, wenn ich bei meinen Eltern bin. Aber da muss ich mich dann auch am Riemen reißen. Und am Ende ist das dann ein Tag am Wochenende, wo ich mal Smarties esse. Ich kann mich dann aber auch zurückhalten und das ist eben auch dieser Effekt, den manche von euch merken werden: wenn man sich zu einem Dreiviertel gesund ernährt und sich nicht etwa einen Cheatday gönnt. Das heißt wenn die Mama mit einem Stück Kuchen vorbeikommt, dann sollte man nicht extra seinen Cheatday so verlegen, dass man das „darf“. Wenn man merkt, dass man Lust auf Kuchen hat, dann isst man eben mal ein Stück Kuchen. Natürlich kann es sein, dass an diesem Tag dann dadurch leicht die Kalorien überzogen werden. Aber genau das muss dann beachtet werden. Ihr solltet gucken, dass ihr immer eine relativ konstante Kalorienzufuhr habt, aber der Körper soll ja auch nicht verlernen, dass diese Zufuhr auch immer ein bisschen schwanken kann. Ihr solltet einfach sehen, dass es eben nicht zu diesen krassen Schwankungen kommt. Es soll nicht passieren, dass ihr eine Woche lang super wenig esst, weil ihr euch irgendwas vorgenommen habt oder es irgendwo abgeguckt habt. Denn dann werdet ihr es bewusst nicht länger als eine Woche aushalten und kommt es zu Heißhunger und Fressflashs und ihr esst zwei Tage lang wahllos ungesund. Diese Schwankungen sind es letztendlich, was Frauen und Männer dick macht. Man sollte sich nicht zu krasse Ziele setzen. Wir Menschen sollten nicht vergessen, dass das Leben auch lebenswert ist, das Essen auch dazugehört und wichtig ist. Es ist auch ein richtiges Privileg, dass wir so viele Essensmöglichkeiten haben. Aber Sport und Ernährung müssen unter einen Hut passen und neben unserem sonstigen Leben funktionieren. Das macht es nur, indem es auch weiterhin Spaß macht und nicht zum Lebensmittelpunkt wird. Deshalb sollten wir uns auch mal Sachen gönnen. Das umfasst ungeplantes Gönnen, sich auch mal spontan was zu kaufen und zuzubereiten worauf man gerade Lust hat.

Alles in Maßen

Und der Sport gehört natürlich dazu. Den machen wir ja aus einem Grund. Nämlich, um gesund zu sein und trotzdem hin und wieder essen zu dürfen, was wir gern wollen. Außerdem hilft es in der Ernährungsumstellung trotzdem noch gesund zu bleiben und gesund bleibt ihr, indem ihr viele Produkte ohne Barcode kocht, indem ihr zu Hause mit Freunden kocht und immer drauf achtet das alles in Maßen ist. Das ist ein anderer wichtiger Punkt, um gesund zu bleiben. In Maßen ist so ein großer Begriff, der von vielen unterschätzt wird. Denn wenn man jetzt zum Beispiel Cheatdays einbaut. Klar, ich würde das auch super finden, einfach mal einen Tag lang alles zu essen worauf ich Lust hab, aber so funktioniert das Leben einfach nicht. Im Leben sollte man sich ab und zu Sachen gönnen und das finde ich nicht nur wichtig, wenn es um die Ernährung geht, sondern auch allgemein im Leben. Denn im Überfluss zu leben ist kritisch zu sehen, wenn es darum geht bewusst zu leben und zu essen. Und das können wir nur, wenn wir uns fragen, worauf wir wirklich Lust haben. Hab ich zum Beispiel eventuell Durst. Ihr könnt euch also ruhig was gönnen, solltet aber nicht anfangen dann Chips zu essen, weil ihr vielleicht einfach nicht genug zu Abend gegessen habt und noch hungrig seid. Wenn ihr dann auf dem richtigen Weg seid und merkt, dass ihr das gefunden habt, was euch glücklich macht, dann solltet ihr genug essen.

Immer genug essen

Es ist wichtig genug zu essen. Ich hab auch schon Phasen gehabt, wenn ich mir gedacht habe, dass ich mal wieder ein bisschen schlanker werden will und das Kaloriendefizit ein bisschen stärker ausgedehnt habe, als man das sollte. Ich komme dann sehr schnell in dieses Skinny Fat. Ich bin dafür irgendwie prädestiniert. Deshalb Mädels, wenn ihr ins Defizit geht, dann heißt das noch nicht gleich, dass der Bauch dünn wird. Ihr nehmt hundertprozentig an der Stelle zuletzt ab, wo ihr als erstes abnehmen wollte. Ich nehme also immer am Po ab, ich nehme an der Oberweite noch weiter ab und ich nehme an den Armen ab. Aber ich nehme sicher nicht am Bauch ab. Da nehme ich als allerletztes ab. Und wenn ihr in diesem Bereich seid, dass ihr irgendwann am Bauch abnehmt, dann seid ihr schon so weit in der Abwärtsspirale drin, dass es grenzwertig wird. Deshalb lieber ein ganz kleines Defizit fahren, wenn ihr in der Anfangsphase noch Kalorien zählt. Vergesst nicht nebenher Sport zu machen und wenn ihr dann so denkt, dass ihr ein gesundes Maß gefunden habt, mit dem ihr gut umgehen könnt und bei dem ihr euch auch nicht, wie in einer krassen Diät fühlt, dann bleibt da. Wenn ihr aber merkt, dass es irgendwie zu wenig ist, dann hört auf euren Körper, macht ein bisschen mehr draus und setzt einfach ein bisschen mehr Sport ein. So kann man immer spielen, wie es mit eurem Alltag am besten funktioniert.

Fazit

Das war jetzt sehr viel Information. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen erklären, wie ich das mache. Ich esse auf jeden Fall genug und auf jeden Fall auch mehr als man denkt. Daniel sagt auch, dass ich seitdem ich Sport mache fast genauso viel esse, wie er. Ich bin so ein kleines Fressmonster. Aber man sieht es mir nicht an, dass ich irgendwie zu- oder abnehmen würde. Ich bin immer konstant geblieben, weil ich eben schaue, dass ich konstant esse. Ich esse konstant viel und ich mache auch konstant gerne Sport. Extremwerten gibt es bei mir nicht. Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen helfen.

Zum Video mit der Erklärung geht es hier:

Schönen Tag euch,

Eure Anne